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Kanada 2015: Sonnenaufgangszauber und Nagel-Fauxpas

Kommentar: Tim Noller

An meinen letzten Tagen genossen wir noch einmal die atemberaubende Natur in Kanada. Mitten im Herbst, mit all den farbigen Blättern. Für einen Wanderausflug fuhren wir nach Charlevoix, wo wir uns für den Pfad St. Tite-de-Caps entschieden. 6,4 Kilometer durch buntes Laub, magische Holzauswüchse und heimtückische Moorsumpfe. Dass sich Felix sowohl beim Aufstieg als auch beim Abstieg an seinen Bändern verletzte, war spätestens bei der ersten Aussichtsplattform vergessen. Manchmal lässt sich die grenzenlose Schönheit der Natur nur durch Bilder beschreiben. Dies galt nicht nur für jede Aussichtsplattform während unseres Aufstiegs, sondern auch für den darauffolgenden Morgen. In eisiger Kälte standen wir um 6.15 Uhr auf, um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen. Und selten lohnte sich das frühe Aufstehen mehr!

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Luc, der sich als sympathischer Zeitgenosse herausstellte, auch wenn er unseren Plan von der eigenen Refuge durchkreuzte. Luc war in seinem Leben schon viel gereist, unter anderem nach Tansania, wo er den Kilimandscharo bestieg.

Zurück in der Zivilisation warfen wir einen Blick in die Basilika St. Anne. Bevor wir allerdings den Heimweg nach Gatineau antreten konnten, tauchte noch ein kleines Problem auf. Ein Nagel hatte sich in unseren Vorderreifen gebohrt. In einer Werkstatt bot uns ein netter Mann aber schnell Hilfe an. Für 15 Dollar beseitigte er den Störenfried und wir fuhren bei strömendem Regen zurück in die Rue St. Auban. Für den Abschied hatten Felix und ich uns ein schönes Geschenk für Catherine und ihre Eltern ausgedacht. Mit einem Theatergutschein und einer Flasche Rotwein wollten wir uns für die herzliche Gastfreundschaft in den vergangenen Tagen und Wochen bedanken. Nachdem Catherines Laptop und der Drucker im Hause Gagné uns nach knapp einer Stunde das Drucken des Gutscheins erlaubten, konnten wir diesen Plan auch endlich in die Tat umsetzen. Marie und André freuten sich sehr und verabschiedeten sich anschließend Nachtruhe. Im Wohnzimmer begann unser großer Rückblick. Auf der Couch diskutierten Catherine, Felix und ich über unsere schönsten Momente aus den zweieinhalb Wochen. Unser Fazit: Die Mischung war unglaublich! Freundliche Menschen, atemberaubende Natur, spektakuläres Eishockey – Kanada hielt, was es versprochen hatte: 16 unvergessliche Tage!